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gesundheitsfakt.de – Fakten und Mythen über Gesundheit und Gesundheitsversorgung

Verlässliches Wissen über Gesundheit und Krankheit im Internet zu finden, wird immer schwieriger. Halbwahrheiten und falsche Informationen sind oft nur schwer von zuverlässigen Angeboten zu unterscheiden.

Wir verweisen unter der Überschrift gesundheitsfakt.de an dieser Stelle auf verlässliche Informationsangebote aus den Bereichen Gesundheit, Krankheit und Gesundheitsversorgung. Das Angebot wird kontinuierlich erweitert.

Verlässliches Gesundheitswissen – Was heißt das?

Das Deutsche Netzwerk Gesundheitskompetenz DNGK hat im Rahmen seines Programms Verlässliches Gesundheitswissen Qualitätskriterien für verlässliche Gesundheitsinformationen zusammengestellt. Demnach wird von guten Gesundheitsinformationen gefordert, dass sie

  • Motive und Ziele der Informationen und ihrer Herausgeber deutlich machen,
  • nicht interessengebunden sind,
  • sachlich, objektiv, verständlich und mit wissenschaftlichen Quellen belegt sind,
  • ein realistisches Bild von Gesundheit und Krankheit vermitteln,
  • Hinweise auf weitere Behandlungsoptionen und Konsequenzen einer Nicht-Behandlung geben,
  • alle wichtigen Behandlungsoptionen – wenn möglich mit Nutzen- und Schadenwahrscheinlichkeiten – darstellen,
  • Nutzen und Schaden anhand patientenrelevanter Endpunkte vermitteln,
  • Risiken verständlich kommunizieren,
  • sich zu Unsicherheiten äußern,
  • Angaben zur Aktualität machen (mindestens Veröffentlichungsdatum),
  • verständlich in Sprache und Darstellung sind,
  • Finanzierung und potenzielle Interessenkonflikte der Autoren- und Herausgeberschaft offenlegen,
  • werbefrei sind.

Weitere Hinweise zur Suche nach verlässlichen Gesundheits- und Patienteninformationen geben

Verlässliche Gesundheitsportale im Internet

Die nachfolgend genannten Portale berücksichtigen die Qualitätskriterien des DNGK für verlässliche Gesundheitsinformationen.

Ihre Angebote findet man

 

Patienteninformationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin ÄZQ, Berlin, auf der Grundlage ärztlicher Leitlinien. Neben laienverständlichen Broschüren zu ärztlichen Leitlinien, sogenannten Patientenleitlinien, erstellt das ÄZQ kompakte Kurzinformationen für Patienten. Ein Projekt von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung.

Ziel von gesund.bund.de ist die zuverlässige und verständliche Vermittlung von gesundheitsbezogenem Wissen. Das Angebot dient dazu, die Gesundheitskompetenz und Selbstbestimmung von Bürgerinnen und Bürgern zu fördern. Zu diesem Zweck hält gesund.bund.de wichtige Informationen zu Gesundheitsthemen, Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten bereit, die auf ausgewählten wissenschaftlichen und evidenzbasierten Quellen beruhen.

Cochrane ist ein internationales Netzwerk in 130 Ländern, unter anderem mit Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Zentrum seiner Arbeit stehen systematische Übersichtsarbeiten, sogenannte Cochrane Reviews, die Studienergebnisse zu Gesundheitsfragen nach strengen Kriterien zusammenfassen. Zusammenfassungen dieser Arbeiten in deutscher Sprache können recherchiert werden über https://www.cochrane.org/de/search/site/. Auf dem Blog “Wissen was wirkt” werden Erkenntnisse aus Cochrane Reviews und Themen rund um die evidenzbasierte Gesundheitsversorgung allgemeinverständlich vermittelt.

Medizin-transparent.at überprüft medizinische Behauptungen aus Werbung, Print- und Online-Medien sowie gängige Gesundheitsmythen auf ihre wissenschaftliche Haltbarkeit. Die Ergebnisse veröffentlicht sie in für Laien leicht verständlichen Beiträgen. Ein Projekt von Cochrane Österreich und der Donau-Universität Krems.

diabinfo.de (Helmholtz Zentrum München, Deutsches Diabetes-Zentrum, Deutsches Zentrum für Diabetesforschung) bietet Informationen zu allen Formen des Diabetes mellitus sowie zur Vorbeugung von Diabetes an.

Die Software arriba ist eine digitale Bibliothek von partizipativen Entscheidungshilfen (Decision Aids) für die Hausarztpraxis. In arriba werden unterschiedliche Behandlungsanlässe in Form von Modulen abgebildet. Die Auswirkungen von Diagnose, Therapie und Prävention werden mit Smileys, Diagrammen und Entscheidungswaagen dynamisch visualisiert. Auf dieser Grundlage können individuelle und evidenzbasierte Entscheidungen in der Konsultation gemeinsam getroffen werden. Anbieter von arriba ist die GPZK – gemeinnützige Gesellschaft für patientenzentrierte Kommunikation mbH. Die arriba-Genossenschaft gibt in input zur Entwicklung und unterstützt die Verbreitung.

Das Harding-Zentrum für Risikokompetenz entwickelt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen Faktenboxen zu Gesundheitsthemen, die sich an die allgemeine Bevölkerung aber auch an Ärzt*innen richten. Die Faktenboxen sollen den Verbraucher*innen ermöglichen, Vor- und Nachteile bestimmter medizinischer Maßnahmen zu verstehen, damit sie selbst entscheiden können, ob sie sich diesen unterziehen möchten oder nicht. Zu diesem Zweck wird mit Hilfe der Faktenboxen in grafisch ansprechender Form die beste verfügbare Evidenz zu potenziellem Nutzen und Schaden verschiedener medizinischer Maßnahmen bzw. Gesundheitsthemen zu präsentiert.

Gesundheitsinformationen zu häufigen Erkrankungen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWiG, Köln. Gesundheitsinformation.de soll helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums ist in Deutschland der Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Krebs. Er bietet verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen zum gesamten Spektrum der Onkologie. Das Angebot richtet sich an jeden, der Fragen zu Krebs hat: Patienten, ihre Familien und Freunde, sowie an Menschen, die sich zur Krebsvorbeugung und Krebsfrüherkennung informieren wollen. Auch für alle Fachleute, die an der Versorgung von Krebspatienten beteiligt sind, bietet der Krebsinformationsdienst unabhängig und neutral recherchierte Fakten.

Patienten- und Gesundheitsleitlinien zum Umgang mit Krebserkrankungen des Leitlinienprogramms Onkologie. Ein Programm der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und der Deutschen Krebshilfe.

Es gibt medizinische Leistungen, die in der Arztpraxis selbst bezahlt werden müssen. Diese Leistungen heißen Individuelle Gesundheitsleistungen oder kurz IGeL. Der IGeL-Monitor bewertet Nutzen und Schaden der IGeL.

Das Portal psychenet.de des Hamburger Netzes psychische Gesundheit bietet Informationen zu häufigen psychischen Erkrankungen. Es wird vom Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf koordiniert.

SHARE TO CARE ist ein standardisiertes Programm der SHARE TO CARE Patientenzentrierte Versorgung GmbH, das für die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Ärztin oder Arzt und Patientin oder Patient entwickelt worden ist. Grundlage dafür bilden vier Module: Ärzt:innentraining, Qualifizierung des Pflegepersonals, Aktivierung von Patientinnen und Patienten sowie Entscheidungshilfen für Patientinnen und Patienten.

Das barrierefreie Internetportal “Gesundheit leicht verstehen” bietet Gesundheitsinformationen in Leichter Sprache für Nutzerinnen und Nutzer mit eingeschränkter Lesekompetenz/eingeschränktem Sprachverständnis.

Laienverständliche, unabhängige und qualitätsgesicherte Gesundheitsinformationen über Präventionsmöglichkeiten, Diagnose- und Behandlungsalternativen zu verschiedensten Krankheitsbildern. Grundlage dafür sind systematische Recherchen des aktuellen Wissensstandes.

  • UPD: patientenberatung.de

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) stellt qualitätsgesicherte Informationstexte, unter anderem zu den Beratungsthemen “Recht” und “Digitalisierung im Gesundheitswesen” zur Verfügung.

Quellen und Qualitätsdarlegungen:Deutsches Netzwerk Gesundheitskompetenz: Verlässliche Gesundheitsportale

Redaktion: Günter Ollenschläger

Stand 19.3.2023